Das Ego und das Lied
Der Sänger Giorgos Dalaras ist heute noch geblieben, was er bereits zu Beginn seiner künstlerischen Laufbahn war: sich selbst treu. Nicht nur seine unverwechselbare Stimme prägte den typischen Dalaras-Stil, sondern ebenso ein ungebrochenes Engagement, sein Ego ins Lied einzubringen, in beinah jedes seiner Lieder, als sei jedes Lied ein aktueller Ausdruck für Griechenland.
Dalaras bleibt sich treu, Griechenland ändert sich; Ortschaften mit verzerrtem Gesicht – George Dalaras spiegelt dieses Gesicht, manchmal bis zur Entfremdung. Befremdet aber wird weniger der Hörer sein, der selbst in Griechenland lebt und es sich jede Woche in eine andere Richtung graduell verschieben spürt. Befremdet wird derjenige reagieren, der in Griechenland eine Wirklichkeit sucht, die ein azurblaues Meer sein könnte, verstaubt und zur Wüste verkommen, also etwas, was mit dem jetzigen Griechenland kaum noch etwas gemein hat.
George Dalaras, Lob dir!, singt noch immer ab und zu „sein“ Rebetiko und damit das Volkslied der Großstadt, zusammen mit dem Rap eines Luna-Parks aus der Peripherie Athens. Es ist ein moderner, an Griechenlands Dynamik gemessen zeitloser Stil, dessen Motor der Herzschrittmacher Athens gewesen sein könnte. Oder Beograds, Thessalonikis, Sofias, Lamias … Hatte Dalaras vor Jahren mit „Latin“ ein Zeichen gesetzt, tat er es später mit den „balkanischen“ Liedern des Serben Goran Bregovic. Und überdies – Dalaras blieb immer der Dynamik der Großstadt Athen gegenüber aufgeschlossen. Die Allüren der Leute geben Rhythmus und Inhalt seiner Lieder vor. Und in seinen Liedern mag man sich selbst gegenübertreten und zurückschrecken. Auf jeden Fall versucht er immer wieder einen neuen Klang mit einer neuen, sehr eigenen – unerwarteten – Produktion zu vereinen, die einmal mehr beweist, wie schöpferisch Dalaras als Musiker geblieben ist. Und das trotz der vielen Anfeindungen und des Hohns vieler griechischer Kollegen. Aber, was solls, Griechenland ist klein, provinziell und schmort im eigenen Saft. Da kann man nichts machen. Halte durch, George …
Ina & Asteris Kutulas, 2001

Der Seiltanz und das Rebetiko
George Dalaras gehört zweifellos zu den besten und erfolgreichsten Interpreten der populären Musik Griechenlands. Sein Image und seine charakteristische Stimme sowie die bewusste Ablehnung von Star-Allüren verhalfen ihm dazu, eine neue Unmittelbarkeit, einen direkten Kontakt zu seinen Hörern aufzubauen. Entscheidend dazu beigetragen hat auch sein soziales Engagement. So war er ständig bemüht, das Lied als Teil der Kultur und die Kultur als Teil der Geschichte seines Heimatlandes zu definieren: „Die griechische Kultur verhält sich wie ein Seiltänzer. Auf der einen Seite wird sie von äußeren Faktoren bedroht, auf der anderen Seite läuft sie Gefahr, an ihren Errungenschaften zu ersticken. Sich in ihrem Narzissmus selbst zu zerstören. Diese Spannung, die sie in der nötigen Balance auf dem Seil hält, ist, was sie überleben lässt.“
Dalaras bewegt sich in einem musikalischen Umfeld, das Anfang der sechziger Jahre von Mikis Theodorakis und Manos Chatzidakis geschaffen wurde. Viele ihrer Kollegen folgten Theodorakis und Chatzidakis auf diesem sich als lukrativ erweisenden Weg und machten, unterstützt von der Schallplattenindustrie, aus dem sogenannten „Künstlerischen Volkslied“ in den letzten drei Dezennien einen florierenden Zweig der Unterhaltungsindustrie, der u.a. das falsche (oberflächlich-seichte) Bild eines von schwülstigen Buzuki-Klängen erfüllten Griechenlands erzeugte. Dalaras gelang es – wandelnd auf dem schmalen Grat zwischen Anpassung an den Publikumsgeschmack und schöpferischem Drang nach Ungewöhnlichem –, die Authentizität des musikalischen Stils des Künstlerischen Volkslieds zu bewahren.
Neben diesem, mit seinem zumeist hohen textlichen Niveau, sind es Rebetika, die Volkslieder der Großstädte, die Dalaras seit Anfang der siebziger Jahre sang. Die Rebetiko-Musik entstand in den zwanziger und dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts in den von kleinasiatischen Emigranten bewohnten Slums um Athen und Piräus. Weil diese Musik aus der Subkultur und Haschisch-Szene kam, weil sie von den Ausgestoßenen und Entwurzelten, den an den Rand der Gesellschaft Gedrängten gesungen wurde – was u. a. zum Vergleich mit dem Jazz führte –, war sie seit ihrer Entstehung bis in die fünfziger und zum Teil bis in die siebziger Jahre verboten bzw. verpönt. Die zwangsweise aus Kleinasien nach Athen, Piräus und Thessaloniki umgesiedelten Griechen brachten nicht nur ihre Wehmut und Trauer um die verlorene Heimat mit, sondern auch eine reiche, von orientalischen Einflüssen geprägte Kultur, die sich im neuen Umfeld weiterentwickelte. Dalaras nahm die Rebetika als das, was sie waren: als Protestlieder, als einen echten Ausdruck sozialer Erfahrung und Verzweiflung, und holte sie heraus aus dem kulturellen Abseits.
Dalaras’ Ansinnen war von Beginn an, den originalen Klang dieser traditionellen Musik mit einem modernen Arrangement zu verbinden. Er initiierte auf diese Weise Mitte der Siebziger eine Renaissance des eigentlich überlebten Rebetiko, indem er ein jugendliches Publikum anzusprechen vermochte, das sich vor allem während und kurz nach der Juntazeit mit der Lebenshaltung des Outsidertums identifizierte. Immerhin ergab sich dabei für Dalaras eine fruchtbare Zusammenarbeit mit bedeutenden Vertretern des Rebetiko, wie Vassilis Tsitsanis und Apostolos Kaldaras. Diese Produktion der “Rebetika” wurde in Griechenland mit über 500.000 verkauften Alben zum größten Verkaufserfolg einer Schallplatte.
Asteris Kutulas, 2002

Biografische Notiz
Der 1949 in Piräus geborene George Dalaras kam durch seinen Vater schon sehr früh mit der griechischen Musik in Berührung. Außer durch das Elternhaus wurde er sicherlich auch durch die Hafenstadt mit ihrem mondänen Charakter und ihrer ausgeprägten Volkskultur beeinflusst. Mit fünfzehn gab Dalaras sein erstes Konzert – er sang und spielte dazu auf der Gitarre –, und bereits drei Jahre später produzierte er seine erste Schallplatte, die auf Anhieb ein Erfolg wurde. Inzwischen hat er über fünfzig LPs bzw. CDs herausgebracht und kreierte dabei einen sehr persönlichen Gesangsstil, der auch Grundlage für seine Popularität ist. Eine wichtige Rolle spielten ebenfalls die sorgfältige Auswahl seiner Lieder und deren Bearbeitung, gemäß der Persönlichkeit des Künstlers und dessen Intention. Das trifft besonders auf die Rebetika und die Folk-Balladen verschiedener jüngerer Komponisten zu.
1974, im Jahr, da die Junta stürzte, kam es zu einer ersten Zusammenarbeit mit Mikis Theodorakis, der Dalaras die „18 kleinen Lieder der bitteren Heimat“ gab, einen Zyklus mit vertonten Gedichten des Lyrikers Jannis Ritsos, den dieser während der Zeit der Junta geschrieben hatte. Es ergab sich dann eine Freundschaft mit dem Liedermacher Manos Loizos, dessen bekannteste Lieder Dalaras interpretierte, wie auch die von Stavros Kujumtzis, Apostolos Kaldaras und Jannis Markopoulos, um nur die wichtigsten zu nennen. Vor allem die Zusammenarbeit mit den herausragenden Vertretern der griechischen Volksmusik und das Gespür für die jeweils im Publikum vorherrschende Sensibilität brachten Dalaras hohe Verkaufsziffern seiner Schallplatten und ausverkaufte Konzerte.
1980 begleitete er Theodorakis – dessen neuen Zyklus ”Radar” er gesungen hatte – auf einer Tournee durch Australien und Lateinamerika. Er vertrat Griechenland im Februar 1982 beim EUROPALIA-Festival und gab danach eine Reihe von Konzerten in den USA, in Kanada, Australien, Frankreich und in der BRD, sowie in Moskau und London. Seit Ende der achtziger Jahre führen ihn regelmäßig Tourneen durch Europa, Australien und die USA.
In den neunziger Jahren begann er, mit Liedermachern und Bands zu kooperieren (z.B. Brüder Katsimicha, Lavrentis Macheritsas, Pix Lax), deren Lieder er sang und die er in seine Konzerte einlud. Dalaras arbeitete aber auch mit so bekannten Musikern wie Paco de Lucia und Al di Meola. Das zeigt, dass er ein äußerst innovativer Künstler ist, der sich immer wieder auf die Suche nach neuem musikalischen Material begeben hat. So kam es in den achtziger Jahren zu einer gemeinsamen Platte mit Manos Chatzidakis und schließlich auch mit Thanos Mikroutsikos. Und die etwas später erschienene CD mit Liedern des Serben Goran Bregovic bewies, dass diese Suche noch lange nicht abgeschlossen war. Griechenland ändert sich; Ortschaften mit verzerrtem Gesicht – George Dalaras spiegelt dieses Gesicht, manchmal bis zur Entfremdung. Befremdet aber wird weniger der Hörer sein, der selbst in Griechenland lebt. Befremdet wird derjenige reagieren, der in Griechenland eine Wirklichkeit sucht, die ein azurblaues Meer sein könnte, verstaubt und zur Wüste verkommen, also etwas, was mit dem jetzigen Griechenland kaum noch etwas gemein hat. Seine letzten CDs lassen moderne – an Griechenlands Dynamik gemessen – zeitlose Stücke hören, deren Motor der Herzschrittmacher Athens gewesen sein könnte. Oder der von Beograd, Thessaloniki, Sofia, Lamia … Dalaras bleibt der Dynamik der Großstadt Athen gegenüber wach. Die Allüren der Menschen geben Rhythmus und Inhalt seiner Lieder vor. Und in diesen Liedern mag man sich selbst gegenübertreten und zurückschrecken.
Er selbst sagte einmal: „Alle Lieder, die ich singe, sind mein Leben. Ich habe sie erlebt. Ich habe in mir einen Vorrat von musikalischen Genres, Rhythmen und Stilrichtungen. Ich fühle, dass ich mit der Musik lebe. Viele sagen, das sei ein Nachteil. Ich sehe es als großen Vorteil.“
Asteris Kutulas, 1997

Lieder für Griechenland
Will man wissen, welche Musik in Griechenland die letzten 70 Jahre angesagt war, so höre man sich die Schallplatten und CDs von George Dalaras an. Während seiner gesamten Sänger-Karriere war Dalaras Interpret griechischer Lieder unterschiedlichster Art. Liebeslieder, Volkslieder, Lieder aus der Zeit des Widerstands, Rebetika, Pop- und Rocksongs – viele der Platten und CDs verkauften sich massenhaft, als hätte das Land nur darauf gewartet, einige, wie z.B. die Rebetiko-Auswahl, sind legendär. Es gibt wohl kaum einen Griechen, der Dalaras nicht kennt. Zu singen ist seine Passion, wobei diese Leidenschaft sich stets paarte mit strenger Disziplin, Entdeckungslust, Risikobereitschaft. Ein so facettenreiches Spektrum an griechischer Musik wie in George Dalaras’ Repertoire ist wahrscheinlich bei keinem anderen Sänger seines Landes zu finden. Der Sänger hatte das Glück, dass einige der bedeutendsten Komponisten Griechenlands wie z.B. Mikis Theodorakis, Manos Loizos und Stavros Kougioumtzis Lieder speziell für ihn schrieben. Er trat gemeinsam mit Weltstars wie Al di Meola, Paco de Lucia, Sting, Peter Gabriel, Bruce Springsteen, Emma Shapplin auf. Im Lichte seines Ruhmes hat sich der Sänger nie allein gesonnt, sondern viele Jahre besonderen Wert auf die Förderung junger Talente gelegt, die er zur Mitwirkung bei seinen Bühnenshows einlud und die er bekannt machte. In der Kunst- und Kulturszene ist George Dalaras mehr als nur eine sehr namhafte Größe. Vermutlich hat er sich inzwischen den Status eines Grandseigneur erworben, und als solcher tut er auch heute noch das, was er von Anfang an getan hat: Er singt die Lieder, die er selbst am meisten liebt, die es ihm angetan haben, die, wie er glaubt, Griechenland braucht, um Heimat sein zu können.
Asteris Kutulas, 2005
Lied-Texte
Falls es einen Grund gibt
(Musik und Text: Panos Katsimichas)
Wir nur zu zweit hier – wie vergaßen wir uns
schon vier Winter gingen ins Land
sie belasten mich heut als seien’s Äonen
meine Liebe, zerstreute Liebe.
Ich glaub, ich geh raus und betrink mich
spiel weiter meine Spielchen, lass mich treiben
denk an dich, ersehne dich
und falls es einen Grund gibt, kehr ich zurück.
Ach, wie vergaß ich mich, seit ich zusammen bin mit dir
mit deiner Liebe, die mich tötet
meine Liebe, zerstreute Liebe
ich hör in der Stille das Haus aufbrausen.
Kleine Heimat
(Musik: Giorgos Andreou, Text: Paraskevas Karasoulos)
Ich unternahm keine langen Reisen
meine Lebensjahre trieben Wurzeln, waren bald Bäume
denen das Herz ein Blätterkleid schenkte
und auf steinigem Grund ließ es sie erblühn
Ich unternahm keine langen Reisen
die Menschen, die ich liebte, waren Wälder
meine Freunde waren Monde, Inseln
nach denen suchte mein dürstendes Herz
Ich unternahm keine langen Reisen
das Herz verreiste – und das ist mir genug –
zu den Stätten der Träume, der feuchten Gefühle
einzuatmen die verborgene Welt
Meine längste Reise – du
du Nacht, du Tagtraum
kleine Heimat, mein Körper und Anfang
du, mein Atem, meine Luft, meine Erde.
Du erinnerst nicht mehr an die Liebe
(Musik: Filipos Pliatsikas, Text: Filipos Pliatsikas & Niki Papageorgiou & Olga Vlahopoulou)
Dein Kaffee ist kalt geworden
und auch das Radio seit Tagen stumm
ich weiß noch – du hattest dich hingelegt
auf das “Guten Tag” meines schmalen Betts
Ich weiß, dass ich nicht entschieden hab
dass du mir vorschreibst, was ich denken soll
trotzdem hab ich noch immer nicht begriffen
warum du nicht mehr an die Liebe erinnerst
Da sind, ich fühl es, feuchte Pfade
da sind Stücke von Licht in der Stille
Lieder, gemacht mit verweinten Augen
Lieder, die einfach nur Anlass waren.
Lach, mein Vögelchen
(Musik und Text: Haris & Panos Katsimichas)
Mir ist, als wäre es gestern gewesen
aber so viele Jahre sind vergangen
da ich deinen Körper wie eine Violine
in meinen Armen hielt
Und das Radio leise
im schwachen Dunkel
du wärst erschrocken, wüsstest du
wie sehr ich dich liebte
Nichts hat sich geändert
und nichts ist wie früher
doch es blieb ein Trotzen –
und das nicht nur aus Gewohnheit
Lach, mein Vögelchen, lach
lach, das Leben ist Wahnsinn.
Ein Abend in Leverkusen
(Musik: Manou Xidous & George Dalaras, Text: Manou Xidous)
Das Wetter ist schlecht
und ich weiß nicht, wo ich bin –
an Stränden mit weiten Horizonten
oder gefangen in simplen Worten, die einen verrückt machen
An einem Abend in Leverkusen
vom Bahnhof nicht weit weg
werd ich immer daran denken, wie du gesagt hast:
“Grüß dich, Kumpel, ich mag dich”
Je mehr ich mich verstecken will
umso schwerer ist’s für mich, aushalten zu müssen
wie sehr fehlt mir, was ich brauche
anzunehmen, auszugeben und zu schweigen.
Komm nicht zurück
(Musik & Text: Panos Kastsimihas)
Erinnere dich gut, falls du dich verloren hast
in Straßen, die brennen
ruf einmal laut, und wenn ich nicht erscheine
will ich nicht mehr Charis heißen
Es ist nicht Not, nicht Einsamkeit
die mich dazu bringt
ich hab viel ertragen, du kennst mich nicht sehr gut
keiner kennt mich
Komm nicht zurück, verlange nichts
mach mich nicht fertig wegen einer Nacht
Ich geh in den Schatten, das Licht blendet mich
die Wörter machen mich krank
ich bin es müde, will nichts mehr erklären
wer die Wahl treffen muss, bist du
Und ich sag es dir noch einmal, falls du dich verloren hast
in Straßen, die brennen
ruf einmal laut, und wenn ich nicht erscheine
will ich nicht mehr Charis heißen
Sei mir nicht böse, mein Schatz
Sei mir nicht böse, mein Schatz
dass ich aufbreche in die Fremde
Vogel werd ich und komm zurück
dir wieder ganz nah zu sein
Öffne dein Fenster
mein lichtes Basilikumpflänzchen
und mit einem süßen Lächeln
wünsch mir Gute Nacht
Sei mir nicht böse, mein Schatz
jetzt, da ich dich verlasse
komm, dass ich dich einmal noch sehe
und von dir Abschied nehmen kann.
Verrückt nach dir
(Musik: Sting, Text: Lina Nikalakopoulou)
Eine Handvoll Licht Jerusalem
wirft mir der Mond vor die Füße
ich schau zu den Sternen auf wie ein Hund
viel Gott und doch nicht die Spur davon.
Ein Planet, ein ferner, hat dich in Besitz
meine Trauer ist der Kreislauf des April’
verloren bin ich hier.
Und wenn all mein Hab und Gut
das Wasser verschlingt
meine Verrücktheit bist immer noch du.
Und von den dunklen Tälern her
aus den Gesängen antiker Trauer
mit dem Weinen eines lebendigen Menschen
kommst du mir in den Sinn.
Doch wie weit mich meine Beine auch tragen
mit Sternen und Sand im Mund –
sag mir, wie lange noch.
Ich hab mich nie einsamer gefühlt
in der Welt
auch wenn man Paläste mir schenkte
und alles Gold der Erde
sobald du ohne Liebe bist
findest du alle Trophäen
grässlich.
Wenn du in deiner Hand hältst
die Schlüssel des Unheils
und wenn plötzlich auftauchen
die Feinde aus meiner Jugendzeit
und wenn all mein Hab und Gut
das Wasser verschlingt
meine Verrücktheit bist immer noch du.
Meine Freude schnürt mir die Kehle zu
(Musik und Text: Stavros Kujumtzis)
Lass mich dir noch mal erzählen
von den alten Zeiten
von den Liedern, die ich liebe
den so traurigen.
Meine Freude schnürt mir die Kehle zu
und trotzdem – wenn du kommst
schenk ich sie dir bis zum letzten Tropfen
dass du dich erfrischst.
Lass mich wieder fragen
was die Zeit wohl bringt.
Die Sonne und der Blitz
haben mir eine Falle gestellt.
Das Schicksal
(Musik und Text: Vassilis Dimitriou)
Deinem Schicksal schenk Beachtung
pass auf, welchen Weg durchs Leben es nimmt.
Während du schläfst, schreibt ein anderer Geschichte
und irgendwer spielt mit deinem Leben.
Uns allen ist vorbestimmt
was wir Schicksal nennen – keiner entgeht ihm.
Es gibt keine Theorie
auch keine Züge keine Schiffe
und jeder sucht damit zurecht zu kommen
wie er’s am besten versteht und kann.
In meinen Träumen sah ich von Kindheit an Feuer.
Der Liebe ist es zu wenig, so viel du auch schenkst
und wisse: es gibt keinen Lohn
gib alles, geh weiter, verpass keine Chance
und lass die Seele nicht außen vor.
Che Guevara
(Musik: Carlos Puebla, Text: Despina Fortsera)
Ein Kompass in der Zeit
und der Mythos ist dein
es sind die Bannkreise deiner Blicke
die die Welt umarmten.
Hier wird für immer festgehalten
dein berauschendes Vorbeiziehn
Feuer, das dein Blick entfacht
Commandante Che Guevara.
Du, der das Licht der Sterne anzündet
des Gedächtnisses Karte zeichnet
und von der Asche befreist du
die Hoffnung und legst sie in eines Nächsten Hände.
Wie eine Legende galoppierst du
wie ein Gebet wie ein Fluch
durch die Gassen von Santa Clara
erprobst deinen Traum.
Du sprichst und unterbrichst
den Fluss der Bilder auf dem Schirm vor dir
und der Geschichte verleihst du
deine Stimme und deinen Namen.
Du lachst und es wird Tag
die Nacht buchstabiert dich
flüstert dir Geheimnisse zu
hasta siempre Commandante.
Übersetzung ins Deutsche von Asteris & Ina Kutulas