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Griechenland Aktuell: Der Regisseur Asteris Kutulas im Interview

(Ich danke der Online-Plattform GRIECHENLAND AKTUELL, dem Griechischen Aussenministerium und Thanassis Lambrou für dieses Interview. A.K.)

Thanassis Lambrou von Griechenland Aktuell sprach mit Asteris Kutulas über seine Pläne und die laufenden Projekte.

Griechenland Aktuell: [Als Sohn griechischer politischer Flüchtlinge wurde Asteris Kutulas in Rumänien geboren und zog später mit seiner Familie in die DDR. Er studierte Germanistik und Philosophiegeschichte an der Universität Leipzig, übersetzte zahlreiche Werke bedeutender griechischer Autoren ins Deutsche, so z.B. von Konstantinos Kavafis, Giorgos Seferis, Jannis Ritsos und Odysseas Elytis, sowie die Autobiographie, verschiedene Schriften und Gedichte von Mikis Theodorakis.

1980 begann Asteris Kutulas seine Zusammenarbeit mit dem Komponisten Mikis Theodorakis, für den er weltweit Konzerte organisierte und über 30 Alben produzierte

Als Regisseur war er zunächst im Dokumentarfilmbereich tätig und schlug dann einen ganz eigenständigen Weg ein mit den hybriden Filmen „Recycling Medea“ und „Dance Fight Love Die – With Mikis on the Road“. Asteris Kutulas‘ Filmschaffen hat einen direkten Bezug zu Griechenland und wendet sich an ein internationales Publikum.

2015 initiierte Asteris Kutulas zusammen mit Ina Kutulas das Filmfestival „Hellas Filmbox Berlin“.

Basierend auf einem reichen Erfahrungsschatz aus der Zeit seiner Zusammenarbeit mit dem Lichtarchitekten Gert Hof und aus seiner dramaturgischen Tätigkeit im Entertainment-Bereich entwickelte Asteris Kutulas mit Liquid Staging eine neue Eventform und reagiert so auf die Bedürfnisse und Sehgewohnheiten jüngerer Generationen. Seine Film-Raum-Installationen sind allerdings Erlebnisfelder für ein Mehrgenerationen-Publikum.] – Griechenland Aktuell

Asteris Kutulas, Mikis Theodorakis, Medea 21, Liquid Staging, Maria Kousouni

GR Aktuell: Erzählen Sie uns von Ihren jüngsten Projekten ELECTRA 21 und MEDEA 21.

Asteris Kutulas: Diese beiden Projekte vereinen auf sehr moderne Weise Musik, Tanz, Lyrics, Film und Installation. Stellen Sie sich das so vor: Das Publikum in der Mitte, vier große Leinwände drum herum. Bei anderen Produktionen könnten es mehr oder auch weniger Screens sein. Bei den Hofer Filmtagen habe ich das zusammen mit meinem Team bereits zweimal realisiert. Also: In einem großen Raum vier Leinwände, auf jeder ein Film, alles gleichzeitig, absolut synchron zur Elektra- bzw. zur Medea-Musik von Mikis Theodorakis. Ich wollte mit diesem neuen Show-Format die Geschichten der beiden faszinierenden Frauengestalten neu und anders erzählen, wobei die Zahl 21 für das 21. Jahrhundert steht. 

Wir haben 2011 die Ballettaufführung der „Medea“ und 2018 die der „Electra“ mit der fantastischen Musik von Mikis Theodorakis und der großartigen Choreografie von Renato Zanella im Apollo-Theater auf Syros gefilmt. Maria Kousouni als Medea und Sofia Pintzou als Elektra sind Weltklasse, und sie tanzen „auf Leben und Tod“. Das muss man einfach gesehen haben … auch wie unsere Cinematographer Michalis Geranios die Medea und James Chressanthis (ASC) die Elektra gefilmt haben. 

2021 und 2022 verschmolz ich das „Electra“- und das „Medea“-Filmmaterial mit meinem Liquid-Staging-Konzept, und so entstanden ELECTRA 21 (63 Minuten) und MEDEA 21 (45 Minuten): Da das Publikum bei jedem der beiden Projekte jeweils vier verschiedene Filme gleichzeitig erlebt, sieht jeder Zuschauer einen anderen Film, weil jeder jeden Augenblick entscheidet, wohin er schaut und welchen „Film“ er sieht. Jeder im Publikum macht im Kopf seinen eigenen Filmschnitt. Am Schluss hat kein Zuschauer dasselbe gesehen. Es ist ein neues, ein „polydimensionales Sehen“. Ein immersives Kino-Erlebnis. 

GR Aktuell: Sie gehören zu den Schöpfern des innovativen Kinos und benutzen dabei Themen aus antiken Dramen. Warum sind diese Stoffe für Sie immer noch interessant?

Asteris Kutulas: Für mich sind sie aktuell, relevant, brisant. Die Storyline des Sophokles-Thrillers „Elektra“: Es geht um Macht. Agamemnon, der Vater, opfert seine Tochter Iphigenie, um in den Krieg gegen Troja ziehen zu können. Seine Ehefrau erschlägt ihn darum zehn Jahre später. Ihre beiden Kinder Elektra und Orest töten wiederum viele Jahre danach die Mutter. Ein Kreis des Hasses und der Rache, der zur Vernichtung der Institution der Familie führt. Ein zeitloses Thema.

Bei der „Medea“ von Euripides führt derselbe Teufelskreis zur Vernichtung jeder Hoffnung auf Zukunft. Auch das hochaktuell. Aus Liebe zu Jason verrät Medea ihre Familie, erschlägt ihren Bruder und flieht aus der Heimat. Sie und Jason haben bald zwei Söhne, aber Jason bleibt nicht bei Medea, die in seinem Land eine Fremde ist. Glauke, die Tochter des Königs, ist eine wesentlich bessere Partie. Medea will sich mit Jason nicht arrangieren; sie tötet aus Rache ihre Rivalin Glauke, und dann tötet sie ihre beiden Söhne, um Jason auf ewig leiden zu lassen. Medea, die ihren Status verlor – eine Kindsmörderin. Wäre sie „einfach vernünftig“ geblieben, wäre das alles nicht passiert. Jason, der Ehemann und Vater, ebenfalls in einem Macht- und Dreieckskonflikt gefangen.

Schließlich die Kinder, die von der eigenen Mutter erschlagen werden – die unschuldigen Opfer der ungelösten Erwachsenen-Konflikte. Genauso wie die Elterngeneration von heute ihre Kinder und Enkel nicht in die Klubs zum Feiern, sondern auf das Schlachtfeld zum Sterben schickt.

Wie in vielen Netflix-Serien handeln „Medea 21“ und „Electra 21“ von Hass, Tod, Verlust der Identitäten, von Heimat, Liebe, Familie und Gemeinschaftlichkeit. Das Zerstörerische tritt immer deutlicher zutage. Wir alle erfahren dies heute weltweit in vielen Krisen und Kriegen. Diese Geschichten zeigen wir in „Medea 21“ und „Electra 21“ auf neue Art und Weise. Durch die Liquid-Staging-Ästhetik ist ein viel spannenderes und emotionaleres Storytelling möglich, das zudem dem „neuen Sehen“ der jüngeren Generationen entspricht, desillusioniert und dynamisch. 

Die Zuschauer müssen sich orientieren: Wo läuft welcher Film? Welcher „Film“ läuft insgesamt ab? Mehrere in einem Raum parallel ablaufende visuelle Erzählstränge, die ein neues cineastisches Erlebnis schaffen, fordernd und überwältigend zugleich. Ich empfinde das als der dramatischen Gegenwartssituation mit ihren vielen Umbrüchen angemessen. Ich habe Schwierigkeiten, in einem Sessel zu sitzen und auf einen Bildschirm zu schauen. Ich bin nicht so drauf in diesen Zeiten. Ich will sie anders packen.

Mikis Theodorakis, Asteris Kutulas

GR Aktuell: Mikis Theodorakis ist vor einem Jahr gestorben. Wann haben Sie ihn kennengelernt? Wie konnte Ihre Freundschaft und Zusammenarbeit so lange dauern?

Asteris Kutulas: Ich habe Mikis 1980 kennengelernt, als ich Germanistik und Geschichte der Philosophie in Leipzig studierte. Ich traf auf einen Mikis Theodorakis – durch und durch Künstler. Wach, genial, belesen, humorvoll, total offen, neugierig. Von ihm ging eine unbändige Energie aus – das hat mich an ihm am meisten fasziniert. Dieses Pulsierende, Lebendige, Anarchische. In seiner Gesellschaft tankte ich ununterbrochen „Poesie“ und atmete das existentielle „Gefühl von Freiheit“. Es traf auf das, was ich studierte und wofür ich mich interessierte. Es war eine Art von Doping.

Unsere langjährige Freundschaft und Zusammenarbeit beruhten darauf, dass Mikis Theodorakis mich von Anfang an als „Künstlerkollegen“ akzeptierte, obwohl uns 35 Jahre Altersunterschied trennten und ich noch am Anfang stand. Das war eine seiner faszinierenden und beglückenden Grundeigenschaften: Mikis hatte diese Offenheit, dieses starke Interesse. Für ihn war das Leben ein permanenter Workshop. Wir kooperierten künstlerisch und tauschten uns aus über Dichtung, Philosophie, Musik, Politik, bildende Kunst, Film, Tanz. Aus dieser Zusammenarbeit entstanden viele Bücher, einzigartige Alben, Filme, Interviews, Konzept-Touren, exklusive Musik-Produktionen, Ausstellungen und vieles mehr.

GR Aktuell: Welche Zukunftspläne haben Sie noch im Hinblick auf all das, was Theodorakis‘ als vielfältiges und überreiches Werk hinterlassen hat?

Asteris Kutulas: Ich kannte Mikis Theodorakis als einen sehr authentischen, wirklichkeitsnahen Menschen, sehr „bodenständig“, wie man im Deutschen sagt. Das blieb er bis ins hohe Alter hinein. Er sagte: „Das Alter muss gezeigt werden, filme, fotografiere mich so, wie ich bin.“ Und so stellte er sich auch vor „sein“ Publikum, im Rollstuhl, ohne Angst und Eitelkeit, konzentriert auf die Musik, die ihn in diesen Momenten zusammen sein ließ mit den tausenden Menschen, die da waren. Das war so etwas wie die „Honigpumpe“ von Beuys – ein sehr alter Mann in einem Rollstuhl, aber es geht nicht darum, sondern man ist im Lied, in der Melodie, im Text, in etwas, zu dem man sagt: Ich komme von da. Mikis ist aus der Lyrik gekommen, und dann hat der Klang ihn eingeholt.

Als ich in den Neunzigerjahren Mikis‘ drei „Lyrischen Tragödien“ – wie Mikis seine Opern nannte – „Medea“, „Electra“, „Antigone“ hörte, beschloss ich, eine „Thanatos-Trilogie“ zu machen: Über „Killing the Children“ in Medea, „Killing the Parents“ in Electra und „Killing Democracy“ in Antigone. Zusammen mit meiner Ko-Autorin und Ko-Produzentin Ina Kutulas arbeiten wir seit 2018 an diesem Konzept, das Mikis sehr gefallen und unterstützt hat. Dieses Konzept haben wir „in verschiedene Formate gegossen“. Ein Format ist das Liquid-Staging-Kino-Format. Ein weiteres Format ist eine Live-Bühnen-Version: Zusammen mit Renato Zanella und Ina Kutulas habe ich eine Ballett-Tetralogie entwickelt. Der Titel: „Thanatos Trilogy + Epilogue: Make Love not War“. Das bedeutet: Medea – Electra – Antigone – Lysistrata in einem Tanz-Film-Event. Mikis‘ Musik in diesen vier Werken ist sehr cineastisch, sehr modern. Rhythmisch, dramatisch, lyrisch – und dann diese Theodorakis-Melodien, die einfach einzigartig sind. 

Aktuell arbeiten wir mit Achilleas Gatsopoulos, Michalis Argyrou, Ina Kutulas und weiteren Künstlern am SATELLITE CLIPS PROJECT, das auf innovative und spezifische Weise bildende Kunst und Film miteinander verbindet. Es zeigt, wie man durch einen dramaturgischen Ansatz aus einer Reihe von Video-Clips und grafischen Kunstwerken, die zu Film-Grafiken wurden, ein immersives Show-Format entwickeln kann. Wie bei den anderen hier beschriebenen Projekten ist das ein Schritt hin zum polydimensionalen Sehen, zum Kino 2.0.

Griechenland Aktuell. Veröffentlicht am 14. Dezember 2022.

Electra 21 Greek Premiere

Announcement by the Municipality Chania, the Goethe Institute & the Chania Culture KAM

ELECTRA 21 Greek Premiere: Liquid Staging Installation to the music of Mikis Theodorakis – Chania 10th and 11th December

This Liquid Staging Installation by Asteris Kutulas to the music of Mikis Theodorakis is an absolutely new kind of live experience!

WHEN: 10th and 11th December
WHERE: Mikis Theodorakis Theatre, Venetian Harbour, Chania

With Jannis Papatzanis live on percussion

The Liquid Staging experience of ELECTRA 21 consists of the overall experience of the music, four documentaries running simultaneously and an installation. The audience decides for itself: Visitors can direct their attention in each case to whatever captivates them at the moment. In doing so, everyone perceives more than one thing at the same time.

This Liquid Staging show installation moves away from the one-dimensional seeing of the 19th century and offers the audience the polydimensional seeing, which corresponds much more to the complexity of our epoch. A new kind of live experience.

Electra, a timeless thriller. The father sacrifices the eldest daughter for power and fame. His wife slays him for it years later. Their children Electra and Orest kill her to avenge the father. A circle of hatred and destruction. No happy ending.

Electra 21 Liquid Staging by Asteris Kutulas

ELECTRA 21 | A musical recording, a ballet performance, a film production, a liquid staging installation

Credits ELECTRA 21 installation

Music by Mikis Theodorakis
Choreography by Renato Zanella | Electra: Sofia Pintzou
Cinematography by James Chressanthis ASC, GSC
Art Direction by Achilleas Gatsopoulos
Music Production, Editing & Mastering by Alexandros Karozas
Scenography by Georgios Kolios
Concept by Asteris & Ina Kutulas
Created & Directed by Asteris Kutulas

Electra 21 Liquid Staging by Asteris Kutulas

On the music of Mikis Theodorakis
„In general, Theodorakis understands the meaning and concept of setting to music differently from most opera composers: the text does not consist in an alternation of recitatives and arias, but in a classification of almost every vocal part into a continuous melismatic fabric, which is of course interrupted by choral parts and some orchestra introductions. Theodorakis sets to music by literally painting characters, emotions, situations, even contents with sounds.“ (Ilias Giannopoulos)

The ELECTRA storyline
The story begins early in the morning (where we experience Electra bemoaning her fate) and ends the same evening with Clytemnestra’s and Aigisthos‘ death, murdered by Orestes and his cousin Pylades. 

Shortly after sunrise two strange men appear (but in fact it is Orestes and Pylades who have disguised themselves) and inform Queen Clytemnestra that her son Orestes has died in exile in a chariot race. Clytemnestra, who together with her lover Aigisthos has killed her husband Agamemnon and therefore fears that her son Orestes, although he fled years ago, could still be dangerous to her, is delighted to learn of his death. Now Clytemnestra sends a messenger to invite the two men to the palace to celebrate this positive news in the evening. When her daughter Electra learns of her brother Orestes‘ fatal accident, she tries in vain to persuade her sister Chrysothemis to revenge their father’s death. Electra is convinced that the mother and her lover must finally die, because they murdered Agamemnon and thus took from the children their father. Now believing that Orestes has been killed in an accident, Electra and Chrysothemis, the two daughters, are to carry out the act of revenge. The „strangers“, Orestes and Pylades, reveal their true identity to Electra, whereupon she instigates her brother to murder Clytemnestra. Orestes finally enters the palace, kills Clytemnestra and then, when he appears, her lover, Aigisthos.

Electra 21 Liquid Staging by Asteris Kutulas

Film Credits (4 movies)

Music by Mikis Theodorakis | Ballet Choreography by Renato Zanella | Cinematography by James Chressanthis ASC, GSC | Editing by Yannis Sakaridis, Asteris Kutulas & Stella Kalafati | Music Editing & Mastering by Alexandros Karozas | Art Direction by Achilleas Gatsopoulos | Cameras by Vasilios Sfinarolakis, Mike Geranios, Zoe Chressanthis, Hara Kolaiti, Dionissia Kopana, Stella Kalafati, Asteris Kutulas | Additional filming with Katherina Markowskaya by Sarah Scherer | Sound by Klaus Salge | Assistance to James Chressanthis by Hara Kolaiti | Still photography by Robin Becker | Production Management by Vassilis Dimitriadis | Associated Producer Christopher Kikis

Written & produced by Asteris & Ina Kutulas | Directed by Asteris Kutulas

Music Edition by Schott Music | Special thanks to Peter Hanser-Strecker & Margarita Theodorakis

Cameras provided by Alternative Digital Cinema, Los Angeles & Canon, USA | Special thanks to Joe Lomba & Tim Smith

Soundtrack with kind permission of Mikis Theodorakis & SCHOTT MUSIC, Mainz

Special thanks for the support to the  Strecker-Stiftung, Frank Wunderatsch, Internationale Hofer Filmtage, Rafaela Wilde, Dimitris Koutoulas, Tim Dowdall, Gerd Helinski, Rena Parmenidou, Jörg Krause, Christian Jansen, Nana Trandou, Nikos Vlachakis, Jan Perray, Oliver Schulze, Lefteris Veniadis, Alexander Kutulas, Rafika Chawish, Hofer Filmtage Team & Thorsten Schaumann

Liquid Staging Top Story (pma Magazin)

Electra 21 World Premiere

ELECTRA 21 | A musical recording, a ballet performance, a film production, a liquid staging installation

– created and directed by Asteris Kutulas to the music of Mikis Theodorakis

Electra, a timeless thriller. The father sacrifices the eldest daughter for power and fame. His wife slays him for it years later. Their children Electra and Orest kill her to avenge the father. A circle of hatred and destruction. No happy ending.

The live experience of ELECTRA 21 consists of the overall experience of the music, four documentaries running simultaneously, some of them hybrid, and an installation. The audience decides for itself: Visitors can move, sit or stand in this liquid staging installation and direct their attention in each case to whatever captivates them at the moment. In doing so, everyone perceives more than one thing at the same time.

This show installation moves away from the one-dimensional seeing of the 19th century and offers the audience the polydimensional seeing, which corresponds much more to the complexity of our epoch. A new kind of live experience.

Electra 21 Asteris Kutulas & Mikis Theodorakis
Electra 21 poster (Photo by Loukia Roussou | Artwork by Achilleas Gatsopoulos)

ELECTRA 21 | Eine Musikaufnahme, eine Ballettaufführung, eine Filmproduktion, eine Liquid Staging Installation

– von Asteris Kutulas zur Musik von Mikis Theodorakis

Electra, ein zeitloser Thriller. Der Vater opfert die älteste Tochter für Macht und Ruhm. Seine Ehefrau erschlägt ihn dafür Jahre später. Ihre Kinder Electra und Orest töten sie, um den Vater zu rächen. Ein Kreis des Hasses und der Vernichtung. Kein Happy End.

Das Live-Erlebnis ELECTRA 21 Produktion besteht aus dem Gesamt-Erlebnis der Musik, vier zeitgleich ablaufenden – zum Teil hybriden – Dokumentarfilmen und einer Installation. Das Publikum entscheidet selbst: Die Besucher*innen können sich in dieser Liquid-Staging-Installation bewegen, sitzen oder stehen und ihre Aufmerksamkeit jeweils auf das richten, was sie gerade fesselt. Dabei nimmt jede*r immer mehreres zugleich wahr.

Diese Show-Installation bewegt sich weg vom eindimensionalen Sehen des 19. Jahrhunderts und offeriert dem Publikum das polydimensionale Sehen, das der Komplexität unserer Epoche viel mehr entspricht. Ein neuartiges Live-Erlebnis.

Electra 21 Asteris Kutulas Mikis Theodorakis
Electra 21 team after the world premiere in Hof (Foto: Andreas Rau)

ELECTRA 21 CREDITS

A Liquid Staging Installation by Asteris Kutulas on the Music by Mikis Theodorakis

Choreography by Renato Zanella with Sofia Pintzou as Electra | Cinematography by James Chressanthis ASC, GSC | Art Direction by Achilleas Gatsopoulos | Music Production, Editing & Mastering by Alexandros Karozas | Scenography & Production by Georgios Kolios | Concept & Produced by Asteris & Ina Kutulas | Created & Directed by Asteris Kutulas

Special appearance by Katherina Markowskaya & Maria Zlatani | With the music directors Phaidra Giannelou, Andrianna Neamoniti, Clément Nonciaux, Lefteris Veniadis | With special thanks to Frank Wunderatsch

Electra 21 Asteris Kutulas Sofia Pintzou
Sofia Pintzou (Foto: Andreas Rau)

Ballet Credits

Music by Mikis Theodorakis (from his opera „Electra“) | Choreography by Renato Zanella | Film sequences by James Chressanthis ASC, GSC | Music Editing by Alexandros Karozas | Lighting Design by Uwe Niesig | Costumes by Olgica Gjorgieva | Concept & Direction by Asteris Kutulas & Renato Zanella

Dancers | Sofia Pintzou (Electra) | Alexandra Gravilescu (Clytemnestra) | Tamara Alves Dornelas Souza (Chrysothemis) | Eltion Merja (Orestes) | Valentin Stoica (Aigisthos) | Florient Cador (Pylades)

In cooperation with Europaballett St.Pölten | Ballet performances filmed at the „Apollo“ Theater of Hermoupolis (Syros) | International Festival of the Aegean | Presented by MidAmerica Productions of New York and the Municipality of Syros-Hermoupolis | General & Artistic Director Peter Tiboris

Electra 21 Asteris Kutulas Mikis Theodorakis

Music Credits

Galina Dolbonos (Electra), Wladimir Feljaer (Orestes), Emilia Titarenko (Chrysothemis), Daria Rybakova (Clytemnestra), Peter Migounov (Pedagogue), Eugeni Witshnewski (Aegisthos), Sergej Leonwitch (Pylades)

St. Petersburg State Academic Capella Orchestra & Choir | Directed by Mikis Theodorakis | Music Production, Editing & Mastering by Alexandros Karozas | Produced by Alexandros Karozas & Asteris Kutulas | Music Edition by Schott Music & Romanos

Electra 21 Asteris Kutulas

Film Credits (4 movies)

Music by Mikis Theodorakis | Ballet Choreography by Renato Zanella | Cinematography by James Chressanthis ASC, GSC | Editing by Yannis Sakaridis, Asteris Kutulas & Stella Kalafati | Music Editing & Mastering by Alexandros Karozas | Art Direction by Achilleas Gatsopoulos | Cameras by Vasilios Sfinarolakis, Mike Geranios, Zoe Chressanthis, Hara Kolaiti, Dionissia Kopana, Stella Kalafati, Asteris Kutulas | Additional filming with Katherina Markowskaya by Sarah Scherer | Sound by Klaus Salge | Assistance to James Chressanthis by Hara Kolaiti | Still photography by Robin Becker | Production Management by Vassilis Dimitriadis

Written & produced by Ina & Asteris Kutulas | Directed by Asteris Kutulas

Music Edition by Schott Music & Romanos | Special thanks to Peter Hanser-Strecker & Margarita Theodorakis

Cameras provided by Alternative Digital Cinema, Los Angeles & Canon, USA | Special thanks to Joe Lomba & Tim Smith

Soundtrack with kind permission of SCHOTT MUSIC, Mainz & Romanos

Foto: Andreas Rau

Special thanks for the support to the Strecker-Stiftung, Frank Wunderatsch, Internationale Hofer Filmtage, Rafaela Wilde, Dimitris Koutoulas, Tim Dowdall, Gerd Helinski, Rena Parmenidou, Jörg Krause, Christian Jansen, Nana Trandou, Nikos Vlachakis, Jan Perray, Oliver Schulze, Lefteris Veniadis, Alexander Kutulas, Rafika Chawish, Hofer Filmtage Team & Thorsten Schaumann

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„The public LIQUID STAGING project ELECTRA 21 by Asteris Kutulas provided a preview of a cinema format of the future.“ 

ELECTRA 21 World Premiere – 30.10.2021 | 55th International Hof Film Festival

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Electra 21 Liquid Staging Asteris Kutulas

Liquid Staging Manifest (2016)

Hans Vogt Film Award 2021

55th Hof International Film Festival

Hans Vogt Film Prize Asteris Kutulas Liquid Staging
Announcement by the Hof International Film Festival

THE HANS VOGT AWARD 2021 

We are delighted that with the support of our sponsors, we are able to award the HANS VOGT FILM AWARD of the city of Rehau at the 55th Hof International Film Festival. The prize is aimed at filmmakers whose great innovation and diligence have lent a special quality and value to their films, paying particular attention to film music.

This year, the prize goes to author, filmmaker and producer Asteris Kutulas.

Asteris Kutulas published his own works as an author and worked as a film, music and event producer. In 2014 he began with the production of his film project DANCE FIGHT LOVE DIE – WITH MIKIS ON THE ROAD, which celebrated its world premiere at Hof International Film Festival in 2017. At this year’s 55th Hof International Film Festival, he is presenting his Liquid Staging installation ELECTRA 21.

„For a long time, I’ve had a vision of combining the world of cinema with the world of ballet and the world of shows – in a work of art for the 21st century.“

The installation consists of four films running simultaneously, all based on the same musical recording of the Electra opera music by Mikis Theodorakis. Absolutely synchronously, the four films are played on four screens, showing different ballet scenes and orchestra rehearsals.

The Hans Vogt Film Prize was established to commemorate the pioneering work of Hans Vogt, an engineer born in the Rehau district in 1890, who played a decisive role in the invention of sound film and brought about a new era in the history of cinema. 

Previous award winners: Edgar Reitz, Wim Wenders, Michael Verhoeven, Doris Dörrie, Dominik Graf, Veit Helmer, Caroline Link, Emily Atef

Hans-Vogt-Filmpreis Asteris Kutulas

HANS-VOGT-FILMPREIS 2021

Wir freuen wir uns sehr, dass wir bei den 55. Internationalen Hofer Filmtagen 2021 auch in diesem Jahr, mit der Unterstützung unserer Sponsoren, den HANS-VOGT-FILMPREIS der Stadt Rehau vergeben können. Der Preis ist an Filmschaffende gerichtet, die mit Innovation und Sorgfalt ihren Filmen besondere Qualität und Wertigkeit mit auf den Weg gegeben haben und dabei besonders auf ihre Filmmusik achten.

In diesem Jahr geht der Preis an den Autor, Filmemacher und Produzenten Asteris Kutulas.

Asteris Kutulas wurde am 5. April 1960 in Oradea, Rumänien als Sohn griechischer Emigranten geboren. Nach dem Umzug seiner Familie in die DDR ging Kutulas in Dresden zur Schule und absolvierte dann ein Studium in Germanistik und Geschichte der Philosophie in Leipzig. Er war lange als Übersetzer tätig und bearbeitete dabei unter anderem diverse Schriften von Mikis Theodorakis. Im Laufe der Zeit veröffentlichte er als Autor eigene Werke und arbeitete als Musik- und Eventproduzent sowie als Manager. 2014 begann er mit der Produktion seines Filmprojekts „Dance Fight Love Die – Unterwegs mit Mikis“, welches 2017 Weltpremiere bei den Internationalen Hofer Filmtagen feierte.

Asteris Kutulas Hans Vogt Award Filmpreis Hofer Filmfest
Asteris Kutulas nach der Preisverleihung mit dem Hans Vogt Filmpreis

Bei den diesjährigen 55. Internationalen Hofer Filmtagen präsentiert Asteris Kutulas seine Liquid-Staging-Installation ELECTRA 21. „Schon lange hatte ich die Vision, die Welt des Kinos mit der Welt des Balletts und der Show-Welt zu verbinden: in einem Kunstwerk für das 21. Jahrhundert.“ Die Installation besteht aus vier gleichzeitig laufenden Filmen, die alle auf derselben Musik-Aufnahme derselben Electra-Opern-Musik von Mikis Theodorakis basieren. Absolut synchron werden dazu auf vier Leinwänden vier Filme abgespielt, die verschiedene Ballett-Szenen und Orchester-Proben zeigen.

Mit dem Hans-Vogt-Filmpreis soll an die Pionierleistung des 1890 im Rehauer Ortsteil Wurlitz geborenen Ingenieurs Hans Vogt erinnert werden, der entscheidend an der Erfindung des Tonfilms beteiligt war und für eine neue Ära in der Geschichte des Kinos sorgte.

Bisherige Preisträger: Edgar Reitz, Wim Wenders, Michael Verhoeven, Doris Dörrie, Dominik Graf, Veit Helmer, Caroline Link, Emily Atef

Das Filmtage Team

Hans-Vogt-Filmpreis Asteris Kutulas
Asteris Kutulas im Hans-Vogt-Museum in Rehau, Oktober 2021